Lawinen-Ausbildungstour der DAV-Sektion Simbach

Nach vielversprechendem Winteranfang im Dezember haben mittlerweile hohe Temperaturen und Regenfälle bis in große Höhen der Schneedecke in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen stark zugesetzt, so dass unterhalb von 1400 m nur noch sehr wenig Schnee liegt und Skitourengeher sich Ende Januar an Frühjahrsbedingungen erinnert fühlen.

Somit war klar, dass für die geplante Lawinen-Ausbildungstour von Sachrang über die Priener Hütte auf den Geigelstein eine Alternative gefunden werden musste. Nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen der Lawinenkunde und den Umgang mit der DAV Snow Card machten sich die sechs Tourengeher von der Kletterhalle auf in Richtung neuem Ziel, der Enzianhütte, auf 1200 m Höhe an der Rossfeld-Panoramastraße gelegen.

Dass sich allerdings diese Ausweichroute von der Enzianhütte über die Eckeralm auf das Purtschellerhaus, die der Rother Skitourenführer als „ideales Gelände für Tiefschneefreunde“ bezeichnet, in solch desolatem Zustand zeigen würde, hatte die Gruppe nicht erwartet. Der Aufstieg bis zu den drei Hütten der Eckeralm auf der vereisten und äußerst dünnen Schneedecke erwies sich somit als ziemliche Herausforderung. Der zweite Hang oberhalb der Alm war vom Wind so abgeblasen, dass es nur noch ein schmales, komplett vereistes Schneeband in Aufstiegsrichtung links gab. An eine Lawinenverschütteten-Suchübung war hier beim besten Willen nicht zu denken und auch ein weiterer Aufstieg war nicht lohnend und angesichts des vereisten Geländes ohne Harscheisen auch zu gefährlich. Deshalb entschloss man sich zur Abfahrt über den eisigen, ruppigen Hang, den glücklicherweise alle ohne Sturz meisterten.

Der Plan musste also nochmals geändert werden und die Gruppe entschied sich zur Einkehr im gemütlichen Ahornkaser, wenige Kilometer weiter oberhalb an der Rossfeldstraße gelegen. Nach einem  dem Mittagessen konnte auf den dortigen Wiesenflächen doch noch der Umgang mit LVS-Gerät und Sonde geübt werden, da der Schnee gerade noch tief genug war, um eine Verschüttung in ganz geringer Schneetiefe zu simulieren.

Das schöne Wetter und der beeindruckende Blick auf die markante Ostwand des Hohen Göll entschädigten die Teilnehmer schließlich ein wenig für die schlechte Schneelage.

Teilnehmer: 5
Leitung: Nikolaus Westenthanner


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